Restschuldversicherung – sinnvoll?
Häufig wird beim Abschluss eines Kreditvertrages eine Restschuldversicherung mit angeboten. Doch was verbirgt sich dahinter und wie sinnvoll ist der Abschluss?
Was wird abgesichert?
Die Restschuldversicherung springt dann ein, wenn ein Zahlungsausfall des Kreditnehmers auftritt. Jedoch ist dies nur in bestimmten Fällen möglich und oft ist dies zeitlich begrenzt. Deshalb gilt es diese Versicherung genau zu prüfen und dann erst sich für oder gegen einen Abschluss zu entscheiden.
Abgesichert sind durch die Versicherung:
- Todesfall
- Arbeitslosigkeit
- Erwerbsunfähigkeit
- Scheidung
Je nachdem welche Leistungen die Versicherung beinhaltet, umso höher sind die Kosten dafür.
Was ist zu bedenken?
Die oben erwähnten Leistungen sind an verschiedene Bedingungen geknüpft.
Arbeitslosigkeit
Hier wird meist zur Bedingung gemacht, dass jemand erst nach mindestens drei Monaten Laufzeit arbeitslos wird. Zudem wird noch eine Zeitspanne festgelegt, bevor überhaupt gezahlt wird, die sogenannte Karenzzeit. Die Raten werden für höchstens eineinhalb Jahre bezahlt. Danach wird die Leistung eingestellt. Die Leistung wird dann verweigert, wenn die Kündigung selbst herbeigeführt wurde.
Scheidung
Hierbei ist eine Summe im Voraus festgelegt, die in diesem Fall gezahlt wird. Die Leistung wird dann verweigert, wenn der Abschluss der Versicherung im Trennungsjahr erfolgte.
Todesfall und Arbeitsunfähigkeit
In diesen Fällen gibt es eine Ausschlussklausel. Das heißt, dass die Versicherung in bestimmten Fällen nicht bezahlen muss, etwa wenn der Versicherungsfall innerhalb von zwei Jahren nach Abschluss eintritt oder bereits eine entsprechende Vorerkrankung bestand, die zum Versicherungsfall beitrug. Hier gilt es die Klauseln genau zu lesen, um nicht unnötig die Beiträge zu bezahlen. Bei Arbeitsunfähigkeit werden die Raten übernommen. Im Todesfall wird die komplette Summe bezahlt.
In vielen Fällen kommt der Vertrag nur bis zu einem gewissen Alter zustande.
Die meisten Verträge sehen zudem eine Einmalzahlung bei Abschluss vor, die zu den kompletten Kosten dazugerechnet werden muss.
Wann lohnt sich eine solche Versicherung?
Tests zeigen, dass die Beiträge zur Restschuldversicherung in den wenigstens Fällen lohnend sind, gerade wenn es sich um normale Kredite handelt. Hier treiben sie Kosten unnötig in die Höhe und stellen eine zusätzliche Belastung dar. Die Bank erhält eine Provision bei Abschluss einer solchen Versicherung, weshalb gerne auf solch einen Abschluss gedrängt wird.
Ist bereits eine andere Versicherung wie Berufsunfähigkeit, Lebensversicherung oder Ähnliches abgeschlossen worden, muss keine zusätzliche Restschuldversicherung abgeschlossen werden.
Die Kosten für eine solche Versicherung werden durch das Risiko wie auch den Umfang der Leistung bestimmt.
Sinnvoll ist der Abschluss bei einem Baudarlehen oder anderen Krediten die eine hohe Summe und eine lange Laufzeit beinhalten.
Vor Abschluss vergleichen
Diese Versicherung wird von Banken angeboten, die an einen Versicherer vermitteln. Aber auch direkt bei unterschiedlichen Versicherungen ist es möglich, sich Angebote einzuholen. Die Konditionen sollten genau geprüft werden. Die unterschiedlichen Punkte beinhalten:
- Wartezeit und Karenzzeit
- Ausschlussklausel
- Beschränkungen des Alters
- Beiträge
Auch die eigenen Umstände sollten in Betracht gezogen werden, um die Wahrscheinlichkeit eines Versicherungsfalles zu analysieren. Dazu zählt unter anderem die Arbeitsplatzsicherheit und die eigene Gesundheit.
Fazit:
Die Prüfung der eigenen Verhältnisse, der Konditionen und der Notwendigkeit ist wichtig. Das Einholen unterschiedlicher Angebote lässt im Bedarfsfall nicht zu viel bezahlen.